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Wozu ein Taxifilmfest

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Ein großer Teil der Vorbereitung ist geschafft. Die aus der ganzen Welt eingetroffenen Filme belegen Sinn und Zweck des Taxifilmfest.

Film- und Theaterfestivals sind Orte der Begegnung mit Menschen, mit dem Neuen, dem Besonderen, mit Kunst und Märkten.

Das Taxifilmfest ist mehr als das. Es kann alles sein, was andere Festivals sind, aber zuerst ist es ein Manifest für die menschliche Seite des Taxigeschäfts, für seinen Beitrag zur Kultur in Berlin und der Welt.

Das Taxifilmfest ist eine politische Kundgebung.

Das Taxifilmfest richtet sich an

 Filmschaffende, deren Werke wir vorstellen,
 Kritik und Publikum, denen wir Filme zeigen,
 Verleihe und Filmvertriebe, denen wir Produkte präsentieren,
 ganz Berlin, das wir gegen Ausgrenzung und Ungerechtigkeit verteidigen.

Wir haben politische und gesellschaftliche Ziele.

 Für Taxikultur
 Für demokratische Stadtentwicklung
 Gegen die Privatisierung des öffentlichen Raums
 Für Taxis als Teil des öffentlichen Nahverkehrs
 Gegen Ausbeutung und Lohndumping
 Gegen die Uberisierung aller Lebensbereiche

Was wir tun

 Der Öffentlichkeit zeigen wir den großen und besonderen der Beitrag von Taxibetrieben, Fahrerinnen und Fahrern zum lebenswerten Leben. Im Film und in der Wirklichkeit sind Taxis Schauplätze des Lebens von der Geburt bis zum Tod.

Kultur ist das Mehr als die pure Dienstleistung. Taxikultur findet statt, wenn nicht nur von A nach B gefahren wird, sondern Geschichten erzählt, gesungen wird, Probleme gelöst und eine Fahrt die Beteiligten wirklich voranbringt.

Das Taxifilmfest hat auch Gegner. Das sind alle, welche die Taxikultur bedrohen und zerstören wollen. [1]

Das Taxifilmfest setzt sich deshalb für Gute Arbeit, für geregelte Einkommen, sichere und angenehme Arbeitsbedingungen ein.

Gestandene Taxifahrerinnen und Fahrer sind die besten Kenner ihrer Stadt. Sie sind Seismograph sozialer Entwicklungen und Beichtvater der Leidenden. Ein Straßenname steht für sie als Symbol einer Lebensweise. Auch davon erzählen Filme beim Taxifilmfest. Namen sind mehr als Schall und Rauch oder Produktmarketing. [2]


[1Wie alle Kultur braucht Taxikultur Raum, Zeit und Freiheit. Wenn um das Überleben gekämpft werden muss und nur noch an Geld gedacht wird, bleibt kein Raum zum Leben und für Kultur. Die Optimierung von Wirtschaftlichkeit und Kommunikation ohne Rücksicht auf Gesetze zum Schutz von Menschen, wenn Ratings und Apps Begegnung und intensives Gespäch ersetzen, sei es über die genaue Lage eines Fahrtziels, findet Kultur nicht statt.

[2So wendet sich das Taxifilmfest gegen die Übergabe des Rechts auf Namensgebung für Stadt- Orte an Einrichtungen, die so ihre Machtinteressen zulasten der demokratischen Instanzen stärken. Öffentlich genutzte Straßen und Plätze oder Versammlungsorte sollten nach dem Willen der demokratischen Öffentlichkeit bezeichnet werden. Nichts gegen Spitznamen wie "Schwangere Auster", "Telespargel" oder "Langer Lulatsch", die Taxigeografie braucht präzise Definitionen, die nur durch amtliche, also demokratische geprüfte Widmung festgelegt werden dürfen.

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