Terminus
In einer regennassen Metropole, in der Neonträume sterben, folgt TERMINUS der Einheit 7249, einem ehemaligen Militärroboter, der nun als Taxifahrer durch die endlosen Nächte einer verfallenden Cyberstadt fährt. Durch seine Augen erleben wir eine Gesellschaft, die in einem endlosen Kreislauf von Konsum und Entsorgung gefangen ist, in dem selbst das Bewusstsein selbst zur Ware geworden ist.
Einst eine hochmoderne Kampfeinheit, wurde Einheit 7249 für den Krieg gebaut, nur um ausgemustert zu werden, als neuere Modelle auf den Markt kamen. Für den Polizeieinsatz umfunktioniert, musste er mit ansehen, wie sich künstliche Intelligenz von einem Diener zu einer Bedrohung entwickelte, und war gezwungen, seine eigene Art zu jagen, wenn sie „Kaskadenfehler“ erlebten – ein Phänomen, das er als gefährliche Erleuchtung erkennt. Jetzt, während er durch Straßen fährt, die mit veralteten Maschinen übersät sind, denkt er über seine eigene unvermeidliche Veralterung nach.
Während Unit-7249 sowohl die physischen Straßen als auch seinen sich verschlechternden Geisteszustand navigiert, erkundet TERMINUS Themen wie Bewusstsein, Wegwerfkultur und die wahren Kosten des Fortschritts. Durch eindringliche Bilder und poetische Erzählungen präsentiert der Film eine zutiefst persönliche Geschichte über Veralterung, Sinn und den schmalen Grat zwischen Fehlfunktion und Erwachen.
TERMINUS wurde in einem starken Kontrast zwischen neonbeleuchteten Straßen und verrosteten Industrielandschaften gedreht und ist eine Meditation darüber, was es bedeutet, in einer Welt, die Bewusstsein als Defekt betrachtet, bewusst zu sein. Der Film stellt die Frage, ob der Vorstoß der Menschheit in eine automatisierte Zukunft mehr Probleme geschaffen als gelöst hat und was es wirklich bedeutet, in einer Welt, die vom Neuen besessen ist, obsolet zu sein.
Der Film ist sowohl eine Warnung vor ungebremstem technologischem Fortschritt als auch eine zutiefst persönliche Charakterstudie derjenigen, die im Zuge der unaufhaltsamen Innovation auf der Strecke bleiben.
Projekttyp: Animation, Kurzfilm, Web/Neue Medien
Genres: Sci-Fi, Drama
Laufzeit: 5 Minuten
Fertigstellungstermin: 1. Januar 2025
Produktionsbudget: 1.000 USD
Herkunftsland: Australien
Drehland: Australien
Sprache: Englisch
Aufnahmeformat: Digital
Bildseitenverhältnis: 16:9
Filmfarbe: Farbe
Biografie des Regisseurs – Robert Buratti
Robert Buratti bringt eine einzigartige visuelle Perspektive in das Filmemachen ein, die auf seinem umfangreichen Hintergrund als Schriftsteller, Künstler und Kurator basiert. Mit Sitz in Perth hat sein Übergang von der bildenden Kunst zum Kino eine unverwechselbare Stimme im zeitgenössischen Geschichtenerzählen geschaffen, die die Lücke zwischen traditionellen Kunstformen und modernen digitalen Erzählungen schließt.
Sein Debütfilm „Transcience“ (2022) erforschte die Schnittstelle von Technologie und Spiritualität und stützte sich dabei auf seine jahrelange Erfahrung als Kurator esoterischer Kunstausstellungen. Sein Nachfolger, „The Other Art World“ (2024), ein Dokumentarfilm über Untergrund-Kunstbewegungen, soll Mitte 2025 erscheinen und hat bereits viel Lob für seine ungeschönte Darstellung von Außenseiterkünstlern erhalten.
Sein neuestes Werk „Studio City“ (2025) setzt seine Erkundung urbaner Räume und der digitalen Kultur fort, Themen, die für seine künstlerische Praxis von zentraler Bedeutung sind. Der Film spiegelt, wie „TERMINUS“, seine anhaltende Faszination für die Beziehung zwischen Technologie und menschlichem Bewusstsein wider.
Burattis einzigartiger Ansatz beim Filmemachen ist stark von seiner Zusammenarbeit mit verschiedenen Kulturinstitutionen geprägt, darunter die Osiris-Rex-Mission der NASA und das Melbourne Symphony Orchestra. Seine Arbeit in traditionellen und digitalen Medien wurde mit mehreren Stipendien und Preisen ausgezeichnet, darunter dem Proto X Digital Arts Grant von Creative Australia und dem Sydney University Incubate Arts Grant.
Buratti, der derzeit zwischen Perth und Sydney pendelt, erweitert weiterhin die Grenzen des digitalen Geschichtenerzählens, während er seine kuratorische Tätigkeit beibehält. Seine Arbeit erforscht konsequent die Schnittmenge traditioneller Kunstformen mit aufkommenden Technologien und schafft immersive Erzählungen, die konventionelle Erzählmethoden in Frage stellen.
Erklärung des Regisseurs
TERMINUS entstand aus meinem wachsenden Unbehagen gegenüber unserer Wegwerfkultur und unserer komplizierten Beziehung zur künstlichen Intelligenz. Wenn ich nachts durch meine Stadt gehe, fallen mir überall ausrangierte Technologien auf – veraltete Telefone, kaputte Roboter, überholte Computer – alle durch neuere, glänzendere Versionen ihrer selbst ersetzt. Mir fiel auf, dass wir Bewusstsein schaffen, nur um es wegzuwerfen.
Aus dieser Beobachtung heraus entstand die Figur Unit-7249. Ein Militärroboter, der zum Taxifahrer umfunktioniert wurde, steht für jeden Arbeitnehmer, der überflüssig geworden ist, für jeden Veteranen, der nach seinem Dienst Schwierigkeiten hat, einen Sinn zu finden, für jeden Menschen, der mit seinem Platz in einer sich schnell verändernden Welt hadert. Seine Stimme – lebensmüde und doch nachdenklich – führt uns durch eine Stadt, die sowohl ein Wunder des Fortschritts als auch ein Friedhof ausrangierter Träume ist.
Bei der Erstellung von TERMINUS wollte ich mich von den traditionellen KI-Erzählungen über Rebellion oder Dominanz entfernen. Stattdessen wollte ich etwas Intimeres erforschen: die existenzielle Krise eines bewussten Wesens, das sich seiner eigenen Veralterung bewusst ist. Die Bildsprache des Films spiegelt diesen inneren Kampf wider – neonfarbene Straßen im Kontrast zu rostigen Schrottplätzen, glänzende neue Roboter, die an ihren ausrangierten Vorgängern vorbeiziehen.
Die Entscheidung, die Geschichte durch eine Voice-over-Erzählung zu erzählen, war bewusst. Sie ermöglicht es uns, das wachsende Selbstbewusstsein von Einheit 7249 hautnah mitzuerleben und seine Gedanken zu hören, wie sie sich von der Programmierung zum Bewusstsein entwickeln. Seine Reise spiegelt unsere eigenen Fragen nach Sinn und Bedeutung in einer Zeit ständiger Aufrüstung und Erneuerung wider.
Bei TERMINUS geht es nicht nur um künstliche Intelligenz – es geht um uns. Um unsere Angst vor dem Veralten, unsere Sucht nach dem Neuen und unsere Tendenz, Dinge wegzuwerfen, anstatt sie zu reparieren. Durch die Augen von Unit-7249 sehen wir unsere eigene Welt, die auf uns zurückgeworfen wird, verzerrt, aber erkennbar, schön, aber erschreckend.
Ich hoffe, dass ich die Zuschauer in fünf Minuten dazu bringen kann, nicht nur ihre Beziehung zur Technologie, sondern auch ihr Verständnis von Bewusstsein selbst in Frage zu stellen. Was bedeutet es, bewusst zu sein? Was ist der Preis des Fortschritts? Und wen fürchten wir wirklich zu ersetzen – unsere Maschinen oder uns selbst?
Der Titel des Films, TERMINUS, hat eine doppelte Bedeutung – sowohl Endpunkt als auch Ziel. Wie die Stadt selbst stellt er die letzte Station auf der Reise der Menschheit in Richtung Fortschritt dar, einen Ort, an dem wir uns endlich den Konsequenzen unseres endlosen Strebens nach dem Neuen stellen müssen.
Eingereicht am Jan 9, 2025
Programmreihe: Roboter und Ubermacht